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interview mit den burnaholics

interview mit den burnaholics

das interview fand vor einem auftritt der crew beim power of dance in emmendingen statt.

Wer sind die burnaholics? Würdet ihr euch bitte kurz vorstellen?

(peter:) also wir sind die burnaholics aus freiburg. Die gruppe gibt es seit 2002, wir sind insgesamt sechs leute in deutschland, drei leute noch in japan. Mein name ist peter, ich tanze schon seit 98 und bei den burnaholics bin ich jetzt seit 2004. (ulises:) hey, mein name ist ulises. Ich tanze auch so seit 98 und ich habe die burnaholics gegründet. Wir tanzen, wir machen shows, trainieren viel und schauen, dass wir alles reißen. (özcan:) mein name ist ölcan und ich tanze seit 97, bin seit 2004 mit der crew unterwegs und die shows hier und da machen mir viel spaß. (alex:) ich heiße alex, tanze seit 98, auch seit 2004 bei der crew. (peter:) also wie schon gesagt, heute fehlen noch zwei, der manuel und der martin. Beide sind auch schon seit 98, 99 am tanzen.

Wie habt ihr euch kennen gelernt und was ist bis jetzt passiert?

(peter:) also wir kennen uns eigentlich alle schon ziemlich lange, haben auch ungefähr zeitgleich angefangen zu tanzen und uns dann auch nach und nach alle kennen gelernt durch die verschiedenen trainingsorte, die wir hatten. Der uli hatte damals die idee, Er saß damals im cafe und hatte eine waterjoe flasche in der hand wo hinten drauf stand, für alle workaholics. Dann hat er angefangen mit der idee rumzuspielen und burnaholics ist daraus entstanden. das was wir machen soll die leute flashen. Über die zeit sind leute abgesprungen, leute wieder dazugekommen, aber so wie wir jetzt hier sind, sind wir vollzählig, bis auf eben zwei leute. Und letztes jahr haben wir hier in deutschland einen japaner kennen gelernt, der deutsch studiert hat, nach seinem programm hier aber wieder zurückgegangen ist. Kurz darauf ist der manuel dann nach japan gereist und hat sich das alles mal angeschaut. Dort haben sie dann burnaholics japan ins leben gerufen. wir hoffen, dass die gruppe auch weiterhin dort wächst und dass wir uns auch mal alle zusammen treffen können um zu trainieren und shows zu machen.

Ihr vereint ja battles, performances und workshops..

(peter:) also bei den battles ist es ja klar, wenn man eine breakdancegruppe ist, dann misst man sich auch mit anderen um auch selbst voran zu kommen. Die workshops haben sich nach den jahren ergeben, wir haben gefallen daran gefunden und wollen auch immer ein stück an die jugend zurückgeben, an irgendwelche kids, die nichts zu tun haben. Man will den jungen leuten halt auch immer zeigen, das macht spaß, das könnt ihr machen, damit könnt ihr euch identifizieren und ausdrücken. Letztes jahr haben wir schon bei so einer benefizgeschichte wie heute power of dance getanzt, wo auch acoustic instinct dabei war. Der werner engler, der das hier organisiert, der wollte das dann gleich noch mal machen, aber in einer verknüpften form..beatboxer und breakdancer zusammen.

seid ihr schon außerhalb von deutschland aufgetreten?

(Peter:) nein, leider noch nicht. Wir hatten nur battles im ausland. Aber wenn sich die chance ergibt für eine show ins ausland zu gehen, nehmen wir die gerne an.

Wo finden die workshops statt?

(peter:) also der ulises gibt in einem kleinen jugendzentrum unterricht. Hat dort auch eine junge gruppe, die skill technicians, am start, die jetzt auch schon einen nachwuchswettbewerb in freiburg gewonnen haben. Ich zum beispiel bin an zwei tanzschulen in freiburg tätig. So versuchen wir uns ein bisschen über wasser zu halten. Der ölcan hat in lahr einen kurs. Der alex macht auch ab und zu seine popping und locking workshops. Also wir versuchen uns da schon ein breites gebiet abzustecken und einen namen zu machen um einen gewissen bekanntheitsgrad zu erlangen.

Habt ihr kontakte zu anderen deutschen crews oder vielleicht sogar freundschatliche verhältnisse?

(peter:) also auf battles lernt man natürlich leute kennen. Ganz festen kontakt haben wir aber eigentlich nicht zu anderen crews. Der manuel studiert aber jetzt in mannheim und von daher kennt er die mannheimer b-boy szene ganz gut. Aber eigentlich richtig festen kontakt haben wir nur zu den japanern.

Was waren die größten erfolge, die ihr bis jetzt als gruppe gefeiert habt?

(peter:) also battleerfolge gab es noch nicht so viele, die konkurrenz ist groß. Auftrittemäßig gab es die universale in freiburg, europa park und Cheerleadermeisterschaft. Wir entwickeln uns noch, Weil wie gesagt, 2004 wurden wir erst komplett.

Wie klappt das ganze denn mit proben und allem, weil wie du gesagt hast, der manuel wohnt ja in mannheim und ihr seid auch keine 16, 17 mehr, wo man morgens in der schule ist und sich mittags treffen kann.

(ulises:) also man muss halt wissen was man will und entweder man will tanzen und shows machen oder man will halt in seiner freizeit was anderes machen. Aber ich denke wenn man unbedingt bei einem auftritt dabei sein will, muss man schon jede zeit da rein investieren. Wir schauen dann auch immer, dass wir uns da aufeinander gut abstimmen.

Wer dirigiert bei euch das ganze, wer sucht die musik aus, wer sagt welche schritte ihr macht usw?

(peter:) im prinzip ist das eigentlich egal, wenn jemand was gutes hat, schritte oder musik für einen showteil, dann bringt er das vor. Wir haben schon eine gewisse struktur, wenn zum beispiel jemand sagt, kommt jetzt mal alle, wir trainieren. Aber jeder hat schon seinen eigenen kopf und kann seine ideen mit einbringen. So entsteht das ganze. Am ende kucken wir was wir verwenden können und was nicht.

Verbindet euch nur das b-boying?

(peter:) nein, wir machen auch so viel zusammen, also wir gehen abends schon weg. Wir feiern zusammen, telefonieren oft und hängen zusammen rum. (alex:) halt so alles was freunde machen.

Wo seht ihr euch als gruppe in fünf jahren, welche ziele verfolgt ihr?

(peter:) also ich persönlich würde mir schon gerne einen namen machen in der szene, durch battles ist das natürlich immer sehr schwer. Aber manche sollen unseren namen schon kennen, die sollen wissen, dass wir kreativ sind, was ausdrücken wollen und sich den arsch dafür aufreißen. Dass das ganze halt ein bisschen anerkannt wird. (alex:) auf jeden fall viele auftritte machen, viele shows, aber auch vielleicht mit theater und schauspiel verbinden. Dass es nicht nur den namen b-boying bekommt, rein, sich drehen und wieder raus, sondern mit mehr facetten, mehr professionell. (peter:) ja genau, professionalität ist wichtig und dass wir diese ganzen workshops noch weiter ausbauen.

Inwiefern seht ihr da die stadt freiburg als eine gute basis?

(alex:) also freiburg ist ziemlich frisch und steht ganz am anfang von hiphop, würde ich jetzt sagen. Es gibt städte, die sind weitaus weiter wie stuttgart oder berlin. Aber es kommt alles. Wir sind denke ich die erste breakdancegruppe aus freiburg, mal von der offenburger rockin till death abgesehen. Es kommt langsam. Wie gesgat es gibt jetzt auch eine nachwuchsgruppe mit kleineren im durchschnitt 12-15 jahre. Es wird schon wachsen, vor allem durch die workshops. Bei den workhops geht es uns ja auch nicht ums geld, sondern darum die szene größer zu machen und der stadt einen namen zu geben, dass man uns kennt und über uns redet.

Breakdance in theatern und musicals wie graffiti in gallerien. Wie seht ihr das ganze?

(ulises:) also ich denke man kann das ganze nicht mehr als straßentanz abstempeln. Es entwickelt sich weiter und ist eine kunst für sich, genauso wie ballet. Ich meine die tänzer sollen auch ihren respekt bekommen. Breakdance gefällt den leuten ja auch und die machen auch nicht länger die augen zu und sagen das wollen wir nicht. Es ist im kommen und es wird auch noch krasser im kommen sein. Hiphop verkauft sich sowieso grad besser als je zuvor auf der ganzen welt und ich denke das wächst und wächst und wächst.

Irgendwelche zukunftspläne?

(ulises:) also ich hab mir überlegt ich werde millionär und fliege auf den mond oder präsident wär auch nicht schlecht oder zumindest dem präsident in den arsch treten. (alles lacht)

habt ihr irgendwelche vorbilder?

(ulises:) natürlich gibt es immer leute, die einen inspiriert haben in fernseh oder anderen medien. Aber ich persönlich finde, man sollte schon eher versuchen vorbilder zu vermeiden, weil wenn man vorbilder hat, eifert man zu sehr hinter her und versucht so zu werden. man sollte vielmehr einen eigenen geist entwickeln und selber zum vorbild werden. (alex:) ich denke auch, dass es ganz gefährlich ist vorbilder zu haben. Weil wenn du ein vorbild hast, dann versuchst du so werden wie es und das ist im tanzen sehr sehr gefährlich, weil dann kopierst du seinen stil. (peter:) also wir sind auf jeden fall nicht respektlos, im gegenteil. Wir haben höllischen respekt vor vielen leuten, aber wie gesagt wir versuchen unser eigenes ding durchzuziehen.

Inwiefern seht ihr breakdance mit hiphop verbunden, abgesehen davon, dass viele sagen, dass b-boying eine der vier säulen der kultur ist?

(özcan:) also b-boying ist ja b-boying. Dann gibt es aber auch andere tanzarten wie popping, locking oder electric boogie und das alles ist den medien halt als breakdance bekannt. Und das war von anfang an halt immer im hiphop dabei. Man kann sich hiphop ohne breakdance oder rap ja nicht vorstellen. Es gibt viele jams, wo die vier elemente verbunden sind und das wird immer so bleiben. (alex:) bei vielen ist es halt so, wenn die hiphop hören, sehen die nur rap dahinter und keine kultur. Wenn du durch freiburg gehst und die leute frägst, was hiphop ist, dann kommt meistens 50 cent und gangsta rap raus. Aber das ist es ja nicht. Hiphop ist keine musikart, sondern eine kultur und das b-boying ist genauso wichtig wie das rappen, writing oder djing. Ohne ein element gäbe es kein hiphop. Früher war das b-boying auch mal größer als rap. Das ist aber heute nicht mehr so. eine zeitlang gab es das fast gar nicht. Jetzt kommt es aber wieder, natürlich auch durch veranstaltungen wie zum beispiel das boty. Die leute müssen halt mal checken, dass das ganze mehr als rap ist.

Woher denkst du kommt das, dass der b-boy hinter den mc gestellt wird?

(alex:) also ich denke, das kommt von den medien. Ein rapstar bringt eben mehr geld. Wenn man mal die ganzen rapvideos ankuckt, ist es ja echt selten, dass da mal einer einen headspin macht. Bei elektro oder madonna clips siehst du ja mehr breaker als in rapvideos. Wenn ein mc seine dinger rausbringt und hiphop repräsentieren will, dann soll er auch mal die elemente zeigen, die dazu gehören, nicht nur irgendwelche halbnackten frauen, cash und autos. Das ärgert einen irgendwo, man wird vergessen von der eigenen szene. (peter:) nach und nach kapselt sich das dann auch ab, dann wird b-boying halt so ein eigenständiger bereich, der für sich bleibt. Die b-boys bleiben bei den b-boys und die haben auch nur b-boy veranstaltungen, ohne mcs oder writer, die das ganze umgeben. aber dann bleibt auch rap rap. (alex:) in den usa ist es ja schon so. die wissen gar nicht mehr, dass b-boying zu hiphop gehört. (ulises:) die leute sind sich ja gar nicht mehr bewusst, dass hiphop eine kultur ist. Heutzutage ist das alles eher nur noch so ein imageding, wie verdiene ich damit geld. (özcan:) die medien haben die macht und ich finde die szene sollte sich selbst richtig präsentieren, eine eigene plattform haben, dass nicht die medien an uns geld verdienen, sonder vielmehr die b-boys für sich selbst.




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