Takk (2005)
Man mag es kaum glauben, aber auch unter den 200.000 Isländern auf der kleinen weit entfernten Insel findet sich eine alternative band, die qualitativ hochwertigen Sound produziert und dabei noch sehr erfolgreich ist. Sigur ros bringen mit takk ihren jüngsten Sprössling auf den Markt und beweisen damit, wie viel potential in ihnen steckt. Die Musik lässt sich wie so oft im elektro kaum beschreiben. Nur so viel, Jón Thór Birgisson der Sänger der band benutzt einen Geigenbogen für seine Gitarre. Interessant, allemal. instrumental hat Sigur ros viel zu bieten. Seien es geigen, e-bass, Klavier, drums oder sogar trompeten, Abwechslung bietet takk mit jedem einzelnen Track. die sehr hohe stimme des Sängers und der ruhige Rhythmus der Tracks lassen die Lieder in einer künstlichen leere schweben. Das künstliche kommt unter anderem auch daher, dass die Sprache völlig erfunden ist. Man mag vermuten dass es die Fantasie des Hörers noch ein stück weiter anregen soll, und in der tat, das tut es auch. Als ich die cd zum ersten Mal gehört habe, war ich von der Atmosphäre am meisten begeistert. Es vergrößert jeden Raum in dem man sitzt, es schafft platz, Freiheit und setzt Gefühle frei, die man am liebsten auf der spitze eines Berges herausschreien möchte. Takk ist emotionale Musik, es gibt viele Hochs und Tiefs, die in ihrer Reihenfolge jedoch keinen regeln folgen, sondern scheinbar willkürlich aneinander gereiht sind. Man wird oft das Gefühl nicht los, die cd würde ihre eigenen grenzen austesten, denn die enormen unterschiede der Instrumente in masse, tempo und Intensität zwingen die Lieder teilweise zum totalen Ausbruch. Gutes Beispiel dafür ist glosoli, Track Nummer 2, der sich konstant vom Schlaflied zum orchestralen Getöse hocharbeitet und in einem gewaltigen Ausbruch endet. Schöne Musik, Abwechslung pur. Wer nicht weiß wie er sich gerade fühlen soll, genau das richtige.
Rafael Grasse
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