das interview mit donato fand über den internetverkehr statt.

was bedeutet donato und wer ist das?

Donato ist italienisch und bedeutet, ich zitiere das mal wortwörtlich, „Schenkung (Gottes), der (von Gott) Geweihte“. Das passt ganz gut zu mir, denke ich (lacht).

wie kam die lange wartzeit für das album angst zustande? einmal relativ in der zeitspanne zum letzten album, einmal absolut, da das album lange angekündigt war!

Grundsätzlich brauchte ich nach meinem ersten Soloalbum erstmal eine Weile, um andere Dinge zu machen. Ich will mich nicht wiederholen. Deshalb war es wichtig, neuen Input zu sammeln und mich anderweitig auszutoben. Ich habe 2006 mit Inferno 79 ein Album veröffentlicht, viele Features gemacht und 2008 eine EP mit mnemonic 68 nachgeschoben. Dass es dann nach der Ankündigung noch etwas gedauert hat, hat mehrere Gründe. In erster Linie musste es so passen, wie ich es mir vorgestellt habe, sei es im Tracklisting, Arrangement, Mixing, Artwork und so weiter. Und das hat letztlich etwas länger gedauert als geplant.

wie gehst du an solch persönliche und selbstreflektierende texte ran? Erzähl uns ein bißchen darüber, wie du arbeitest..

Das ist oft unterschiedlich. In der Regel lasse ich mich einfach leiten von dem, was mich beschäftigt und von dem, was der jeweilige Beat in mir hervorruft. Mittlerweile ist es aber oft umgekehrt, sprich, ich habe ein Thema, notiere mir dazu ein paar Zeilen und suche mir dann eine Produktion dazu, die das Ganze einfangen kann. Dann wird es vollendet. Kommt eben auch immer drauf an, wie mein Vorrat an Beats so aussieht (lacht).

hast du nicht manchmal angst davor, zuviel von dir preiszugeben?

Wie definiert man zu viel? Die Dinge, die ich öffentlich sage, wird ja niemand gegen mich verwenden wollen. Die Anzahl derer, die ähnlich denken und das feiern, was ich mache, ist größer als die Anzahl derer, die mich deswegen haten. Es gibt im Grunde nur zwei Standpunkte: Entweder feiern die Leute das, oder es ist ihnen egal, was ich mache. Von daher gehe ich meiner Meinung nach kein Risiko, wenn ich etwas preisgebe.

Die Mitte zwischen Storytelling und Selbstreflexion triffst du sehr gut, woher kommt die Inspiration?

Da muss man differenzieren. Selbstreflexion passiert immer aus der Realität heraus, die Storys, die ich erzähle, sind durchaus auch fiktiv. Entsprechend unterscheidet sich auch die Inspiration. Während ich bei Themen, die ausschließlich mich betreffen, im Grunde keine Inspiration brauche, ist es bei den Storytelling Songs so, dass ich da meine Umwelt aufsauge und gerne auch Dinge aus Filmen oder anderen Medien einfließen lasse.

Du machst Rap für dich! stimmst du dieser behauptung zu?

Jein. In erster Linie stimmt das natürlich, aber wenn ich es wirklich ausschließlich für mich machen würde, bräuchte ich die Alben nicht zu veröffentlichen.

Wie wichtig ist dir das Feedback auf deine Musik, speziell noch auf das Album Angst bezogen?

Wie wichtig ist mir Feedback.. Sagen wir so: Feedback zu bekommen freut mich natürlich. Und ich kriege teilweise sehr emotionales Feedback, das freut mich noch mehr. Aber es ist nicht zwingend.

Spielst du auch live? Wenn ja wann und wo? Wie gestaltest du außerdem deine Live Show?

Eine Tour wird es leider nicht geben, dafür fehlt einfach die Zeit und auch die Möglichkeiten. Ich hoffe aber, dass ich vereinzelte Gigs in Deutschland spielen kann. Über die Show an sich werde ich mir dann noch einmal Gedanken machen (lacht).

Biete dir Kopfhörer recordings eine geeignete Basis? Kam ein Labelwechsel für angst in frage?

Die Zusammenarbeit mit Kopfhörer Recordings ist super. Ein Labelwechsel kam nicht in Betracht. Es gab für mich nur zwei Optionen: Entweder wir machen es zusammen, oder ich mache es alleine. Ich sehe sonst kein Label, zu dem ich hinpassen würde. Stand jetzt jedenfalls.

Hast du abschließend etwas zu sagen? letzte worte?

Ja. Frohe Weihnachten, einen guten Rutsch und habt "Angst". Ansonsten bedanke ich mich bei euch fürs Interview.

Vielen herzlichen dank an donato und kopfhörer recordings für das Interview.

Julian Hirt